Beide sind Pflanzenfresser, sie sich ausschließlich von pflanzlicher Kost ernähren. Doch sie unterscheiden sich sehr stark in der Zusammensetzung dieser Nahrung.

Das Reh ist anspruchsvoll.

Der Biber ist genügsam.
Es " nascht " da und dort, knabbert Knospen und frische Triebe ab und nimmt am liebsten mehrmals täglich kleinere Nahrungsmengen zu sich. Es ist, so der Fachausdruck, ein "Konzentratselektierer", was ausdrücken soll, daß es gezielt nach hochwertiger Nahrung sucht. Hochwertig bedeutet dabei, daß die aufgenommene Nahrung reich an Eiweiß und Fett, sowie an einfachen Kohlehydraten (Zuckern) sein muß, aber arm an Rohfasern, Zellulose und holzigem Material, das nicht oder nur schwer verdaulich ist. Der Biber begnügt sich mit allen möglichen Pflanzen, ohne besondere Vorlieben zu entwickeln; und im Winterhalbjahr ernährt er sich so gut wie ausschließlich von Baumrinde, speziell von Pappeln und Weiden. Das aufwendige Baumfällen dient dazu, dem Biber die dünnen Äste und die Zweige zugänglich zu machen, an denen die Rinde nicht von nährstoffmäßig wertloser Borke bedeckt ist. Er verspeist verhältnismäßig große Mengen nährstoffarmer Pflanzennahrung, die er mit Hilfe symbiontischer Blinddarmbakterien aufwertet. Ohne die Mitwirkung dieser Bakterien bei der Verdauung würde der Biber mit seiner Normalnahrung glatt verhungern.

Fett und Kohlenhydrat ist immer Brennstoff. Eiweiß kann auch verbrannt werden, eignet sich aber besser als Baustoff.
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