Der Weißstorch frißt Eiweiß.

Der Kranich frißt Fett u. Kohlenhydrate.

Der Weißstorch, der große Segler, könnte seine mehr als 10 000 km lange Flugstrecke ins südafrikanische Winterquartier beträchtlich abkürzen, würde er die Direktroute wählen. Er könnte den Monate dauernden Zug auch ganz stark einschränken, würde er unabhäbngig von der nur mehr oder weniger kurzzeitig anhaltenden Thermik fliegen. Ein Nonstop-Flug würde die Störche höchstwahrscheinlich geringeren Gefahren aussetzen als häufiges Zwischenlanden und langes Warten, bis wieder passendens Zugwetter herrscht. Sie können aber nicht anders. Ihre Nahrung enthält viel zu wenig Fett oder Kohlenhydrate. Erst in Afrika bessert sich die Lage, mit den fettreichen großen Heuschrecken, von denen sie sich im Windterquartier vornehmlich ernähren.

Kraniche fliegen unter Umständen Tag und Nacht. Für die gut 2500 km bis Südspanien brauchen sie bei einer Durchschnittsgewschwindigkeit von 50 km/h, grob überschlagsmäßig gerechnet, zwei volle Tage.Dies ist möglich, weil sie sich auf den nordeuropäischen Feldern noch von Kartoffeln ernährt haben, nun nutzen sie im südwestspanischen Winterquartier Eicheln, die seit Jahrhunderten auch der Schweinemast dienen und die Tiere fett werden lassen. Auch Mais oder andere stärkereiche Samen liefern den Kranichen die Kohlenhydrate für den anhaltenden Ruderflug, mit dem sie unabhängig von der Witterung und Tag und Nacht ihren Fernflug bestreiten.
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Eiweiß erfordert Gleiten. Fett u. Kohlehydrate ermöglichen Rudern.