Reh und Biber sind ausgewachsen etwa gleich schwer.Das mittlere Körpergewicht bewegt sich bei beiden um 25 Kilogramm. Biber und Reh sind aber sehr verschieden gebaut.

Dem Biber droht der Hitzetot

Dem Reh droht der Kältetot.
Der Biber ist sehr kompakt gebaut. Kurze, kräftige Beine, fast kein Hals, macht er einen plumpen Eindruck.Sein Problem ist der Hitzestau. Gegen Kälte und Nässe schützt der kompakte Körperbau, das dichte Fell, eine isolierende Speckschicht. Sein Problem ist, die Wärme schnell genug abzuführen. Biber meiden daher warme Gewässer und arbeiten in den kühlen Nachtstunden. Das Fällen von Bäumen kostet Kraft, und setzt so erhebliche Wärmemengen frei, die schadlos abgeführt werden müssen. Der fellfreie, "beschuppte" Schwanz dient diesem Wärmeausgleich. Er wird verschieden stark durchblutet. Dank dieser Regulationsmöglichkeit kann der Biber beides: anstrengendes Baumfällen in eisigen Winternächten und anhaltendes Ruhen während der sommerlichen Wärmeperiode, die er allerdings im kühlen Bau verbringen muß.
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Das Reh muß anstrengende Aktivitäten im Winter vermeiden, um nicht zu viel Energie zu verlieren.Denn es ist gänzlich anders gebaut: Lange, dünne Beine, ein langer, vom Körper gut abgesetzter Hals und ein schlanker Kopf kennzeichnen diese kleine Hirschart. Für das Überleben der Rehe ist entscheidend, ob sie kräftig genug sind, die niedrigen Wintertemperaturen überstehen zu können. In unserem mitteleuropäischen Raum müssen sie durchschnittlich 12,5 Kilogramm erreicht haben, um bei anhaltendem Frost im Winter nicht zu erfrieren. Das ist der Grund dafür, weshalb die Kitze so ungünstig früh im Jahr gesetzt werden. Später geborene würden nicht groß genug, um die kritische Körpermasse zu erreichen, die nötig ist, den Winter zu überstehen. Das ist der Preis der großen Körperoberfläche.